Kakteen und Sukkulente
An Trockenheit angepasst
Betritt man das Gewächshaus der Kakteen und Sukkulenten, so fallen Besuchern zuerst die rund geformten vielrippigen und gelb bedornten Kugelkakteen (Echinocactus grusonii) im zentralen Beet ins Auge. Diese sind vermutlich schon in den 1920er Jahren in den Botanischen Garten nach Erlangen gekommen und gehören zu den ältesten Pflanzen. Daneben stehen die hohen Säulen des als `Greisenhaupt´ bezeichneten Cephalocereus senilis, der von dichten weißen Haaren bedeckt ist. Erst ab einem fortgeschrittenen Alter werden seine roten, länglich geformten Blüten gebildet, die den Anschein einer Nase erwecken können und wahrscheinlich auch zu dem amüsanten Trivialnamen beigetragen haben.
Stamm-Sukkulenz
Im Beet in der Mitte des Gewächshauses weisen die meisten Kakteen und Sukkulenten eine Stammsukkulenz auf. Als optimale Anpassung an extreme Trockenheit dient die Sprossachse den Pflanzen als Wasserspeicher mit einer möglichst geringen Oberfläche. Alle Stammsukkulenten besitzen ein zentrales wasserspeicherndes Gewebe, ein Hydrenchym. Neben der Wasserspeicherung sind Pflanzen an sehr trockenen Standorten vor allem darauf angewiesen, ihre Transpiration einzuschränken. Da Laubblätter neben Photosynthese- auch Transpirationsorgane sind, geschieht dies durch eine Verdornung der Blätter.
Blatt-Sukkulenz
Auf dem Tischbeet an der rechten Seite des Gewächshauses finden sich verschiedene Arten, die eine deutlich ausgeprägte Blattsukkulenz aufweisen. Anhand der unterschiedlich geformten, fleischigen Blätter der Gattungen Aloe, Euphorbia, Crassula oder Cyphastemma können verschiedene Stadien der Anpassung an trockene Standorte nachvollzogen werden. Blattsukkulente Pflanzen ordnen ihre Blätter oft in Form einer Rosette an, um sich vor Austrocknung zu schützen.